Gegen Drogen auch in Corona-Zeiten
Club Meeting im November 2020
Norbert Wittmann, Vorstand Mudra e.V.
Drogenabhängige Menschen sind eine spezielle Risikogruppe in Corona-Zeiten. Viele sind durch den jahrelangen Konsum vorerkrankt, viele haben Lungenerkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem. Ihre Lebensumstände und ihr gesundheitlicher Gesamtzustand prädestinieren sie geradezu als „Infektionsadresse“ für das Virus.
In unserm Club-Meeting im November per Video-Konferenz begrüßen wir als Referenten Herrn Norbert Wittmann, den geschäftsführenden Vorstand der Mudra e.V.
Der Schwerpunkt der Mudra - Alternative Jugend- und Drogenhilfe e.V. liegt in der Arbeit mit Drogenkonsumenten*innen in Nürnberg. Der IWC Nürnberg - St. Lorenz unterstützt die Arbeit der Mudra seit vielen Jahren kontinuierlich durch Spenden und durch persönlichen Einsatz.
Herr Wittmann berichtet über das Projekt Mudra-Enterprise, ein Beratungs- und Betreuungsangebot speziell für junge Drogenkonsumenten bis zum 21. Lebensjahr, sowie deren Angehörige und Eltern. Das Projekt wurde 1991 gegründet und bietet Informationen rund um das Thema Drogen, unterstützt junge Menschen dabei ihren Konsum zu verändern und vermitteln bei Bedarf auch in weiterführende Therapien- und Beratungsangebote.
Corona hat die Arbeit der Mudra vor neue Herausforderungen gestellt. Um die Betreuung und Versorgung ihrer Klienten weitgehend sicherzustellen wurden Maßnahmen und Notfallpläne erstellt und im Verbund mit anderen Drogenhilfen sowie Ärzten übergreifend zusammengearbeitet. Den Klienten in dieser schweren Krise zu helfen, hat oberste Priorität, ist das gemeinsame Ziel aller Mitverantwortlichen.
Grundsätzlich stellt Geschäftsführer Norbert Wittmann fest: Mudra bietet sehr viele unterschiedliche Hilfen an, die alle auch in der aktuellen Corona-Krise aufrechterhalten werden und wurden. An einigen Angeboten hat sich Form und Struktur an die Sicherheitsbedürfnisse und Empfehlungen angeglichen. „Sucht erlaubt keinen Lockdown, keine Quarantäne, kein Kontaktverbot. Im Nachhinein wird auch bei uns der Stolz bleiben, wie schnell wir uns - alleine und im Verbund mit den anderen - für unsere Menschen laut und aktiv und kreativ einsetzten, damit sie nicht vergessen werden.“